Mit freier Software zu freien Inhalten: Retrodigitalisierung an der Universitätsbibliothek

Open Science, Open Data, Open Knowledge: Open Access hat viele Geschwister! Eines davon ist Open Source. Damit wird Software bezeichnet, deren Quellcode frei zugänglich ist und beliebig genutzt, kopiert, verändert und – in seiner ursprünglichen oder einer veränderten Fassung – verbreitet werden darf. 

Open Access an der TU Berlin: Das Jahr 2018

Im Jahr 2018 konnte das Thema Open Access an der TU Berlin erneut deutlich vorangebracht werden. 60 geförderte Open-Access-Aufsätze, 767 zweitveröffentlichte Aufsätze, 319 Online-Dissertationen, 37 Open-Access-Publikationen im Universitätsverlag und unzählige Beratungsgespräche und Schulungen zeugen davon. Es war ein bewegtes Jahr für das Open-Access-Team der Universitätsbibliothek: Kolleg*innen haben uns verlassen oder sind in Elternzeit gegangen, neue Kolleg*innen sind dazu gekommen.

Open-Access-Newsletter 1/2019

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

DEAL und Wiley einigen sich, 38,5 % Open-Access-Anteil für Berlin in 2017, über 50 aus dem Publikationsfonds geförderte Aufsätze, Katja Selmikeit beantwortet unsere Fragen zum Thema Digitalisierung an der UB … Dies und mehr finden Sie in unserem fünften Open-Access-Newsletter.

Sie publizieren, wir finanzieren

Die TU Berlin unterstützt auch in diesem Jahr ihre Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Open-Access-Veröffentlichung von Forschungsergebnissen durch die Übernahme der Publikationsgebühren.

2019 stehen im Open-Access-Publikationsfonds für die Finanzierung von Aufsätzen in Open-Access-Zeitschriften erneut rund 100.000 Euro zur Verfügung. Die Mittel werden anteilig von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der TU Berlin bereitgestellt. Sie ermöglichen es Forschenden der TU Berlin, ihre wissenschaftlichen Aufsätze in Open-Access-Zeitschriften zu publizieren und damit weltweit öffentlich zugänglich zu machen.

Auch für Open-Access-Monografien und -Sammelbände stehen Mittel in Höhe von 100.000 Euro zur Verfügung.

Plan S: neue Open-Access-Strategie von europäischen und nationalen Forschungsförderern

Am 4. September 2018 veröffentlichte die cOAlition S das Strategiepapier Plan S, das die zukünftige Entwicklung von Open Access in Europa und auch darüber hinaus bestimmen soll. Die cOAlition S ist ein Zusammenschluss von einzelnen nationalen Fördereinrichtungen und Science Europe und wird unterstützt von der Europäischen Kommission und dem European Research Council (ERC). Ende November 2018 wurden Implementierungsrichtlinien veröffentlicht, in welchen die Hauptpunkte aus dem Plan S-Papier konkretisiert wurden.

Gastbeitrag: Laudatio von Prof. Dr. Ulrich Pöschl zur Verleihung der Karl-Preusker-Medaille 2018

Am 14.11.2018 erhielt die Allianz der Wissenschaftsorganisationen die Karl-Preusker-Medaille 2018.  Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen ist der Zusammenschluss der bedeutends­ten Wissenschafts- und Forschungsorganisationen in Deutsch­land. Sie unterstützt die Bibliotheken seit zehn Jahren mit ihrer Schwerpunktinitiative „Digitale Information“. Die Bundesvereinigung Bibliothek & Information Deutschland würdigt mit der Auszeichnung das herausragende Engage­ment der Allianz zugunsten der Ent­wicklung einer modernen Bibliotheksinfrastruktur.

Die Laudatio auf der Festveranstaltung am 14.11.2018 im Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum der Humboldt-Universität zu Berlin wurde von Prof. Dr. Ulrich Pöschl, Direktor am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz, gehalten.

„Open Access ist die Zukunft.“ — Die Open Access Week 2018 an der TU Berlin

Die internationale Open Access Week 2018 nähert sich dem Ende. Dieses Jahr hat sich die TU Berlin u. a. mit einer Posterausstellung und der Filmvorführung von „Paywall — The Business of Scholarship“ in die Berliner Aktionen eingereiht. Außerdem wurde die Open-Access-Interviewreihe aus dem Vorjahr auf diesem Blog mit drei neuen Interviews fortgesetzt. Ziel der Aktionen war es, die Sichtbarkeit der Beratungsangebote zu Open Access an der TU Berlin noch weiter zu verbessern, aber auch ganz allgemein und zu aktuellen Entwicklungen ins Gespräch zu kommen. Die Filmvorführung und der angeregte Austausch waren ein Highlight, aus dem wir einige neue Impulse mitnehmen konnten. An der TU Berlin geht die Open Access Week damit zu Ende, die Begeisterung für Open Access jedoch noch lange nicht: Nicht nur hier, überall auf der Welt setzen sich Menschen aktiv und kreativ für dessen Verbreitung ein!

„Meine Dissertation erscheint bei einem etablierten Verlag und ist sowohl Open Access verfügbar als auch über den Buchhandel erhältlich.“

Robert Jungmann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Organisationssoziologie an der Fakultät VI. Er plant seine Dissertation bei Springer VS zu publizieren – dort wird sie einerseits gedruckt und andererseits online und Open Access erscheinen. Wir haben ihn gefragt, wie es zu dieser Entscheidung gekommen ist und welchen Stellenwert Open Access für sein akademisches Schaffen hat.

„Bei Zweitveröffentlichungen müssen Details beachtet werden, aber eigentlich ist es ganz einfach, Open Access zu publizieren.“

Dr. Elena Matta ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Wasserwirtschaft und Hydrosystemmodellierung an der Fakultät VI. Sie hat an der TU Berlin promoviert und in diesem Zuge in einem Open-Access-Journal publiziert. Wir haben sie gefragt, warum sie sich just für diese Zeitschrift entschieden hat und welchen Stellenwert Open Access für ihr akademisches Schaffen hat.

„Unser Fachgebiet stellt mittlerweile alle Publikationen als Zweitveröffentlichung Open Access.“

Prof. Andreas Vogelsang ist Juniorprofessor für IT-basierte Fahrzeuginnovationen an der Fakultät IV. Sein Fachgebiet hat sich entschieden, alle Publikationen in Form von Zweitveröffentlichungen Open Access verfügbar zu machen, denn die Forschungsergebnisse sollen weltweit nutzbar sein. Wir haben ihn gefragt, wie es zu dieser Entscheidung gekommen ist und welchen Stellenwert Open Access für sein akademisches Schaffen hat.

Open Access Week 2018

Die internationale Open Access Week findet in diesem Jahr vom 22. bis 28. Oktober statt. Das Motto lautet diesmal „Designing Equitable Foundations for Open Knowledge“. Im Zentrum steht also das Ziel, gleichberechtigte Grundlagen für offenes Wissen zu schaffen. Auch in diesem Jahr beteiligt sich die Technische Universität an dieser internationalen dezentralen Veranstaltungswoche. Die Universitätsbibliothek stellt als Motor der Open-Access-Aktivitäten der TU eine moderne Infrastruktur zur Verfügung und unterbreitet Beratungsangebote rund um das Thema Open Access. Die internationale Open Access Week wollen wir nutzen, um unsere Angebote durch verschiedene Aktionen noch besser bekannt zu machen und Fragen zu beantworten.

Open-Access-Newsletter 4/2018

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

33,7 Prozent Open-Access-Zeitschriftenartikel existieren für den Zeitraum 2013 bis 2017 an der TU Berlin, europäische Forschungsförderer veröffentlichen einen radikalen Open-Access-Plan und der Dokumentarfilm „Paywall – The Business of Scholarship“ ist online … Dies und mehr finden Sie in unserem vierten Open-Access-Newsletter.

Warum die Universität das Directory of Open Access Journals unterstützt

Ab sofort unterstützt die TU Berlin das Directory of Open Access Journals (DOAJ) mit einem jährlichen Mitgliedschaftsbeitrag. Das DOAJ bietet Forschenden und Open-Access-Spezialist*innen ein zuverlässiges Nachweissystem für Open-Access-Zeitschriften. Mit der Mitgliedschaft setzt sich die TU Berlin aktiv für den nachhaltigen Betrieb dieser qualitätssichernden Infrastruktur für das Open-Access-Publizieren ein.

60 % Open Access bis 2020 – wo steht die TU Berlin?

Ein Open-Access-Anteil von mindestens 60 % – diese Zielmarke formuliert die „Open-Access-Strategie für Berlin“ für das Jahr 2020: 60 % der Zeitschriftenartikel sollen dann Open Access, das heißt frei zugänglich, verfügbar sein. Doch wo steht eigentlich die TU Berlin?

Grundlage der hier präsentierten Zahlen ist eine Erhebung von Artikeldaten in Fachdatenbanken wie Web of Science, PubMed oder SciFinder. Im Durchschnitt publizieren Angehörige der TU Berlin im Jahr 2.000 Artikel in Fachzeitschriften, Tendenz steigend (2013: 1.838 Artikel, 2017: 2.120 Artikel). Um Auskunft über den Open-Access-Status dieser Artikel zu bekommen, wurden verschiedene Datenquellen genutzt (Stand 16.8.2018).

Für die Jahre 2013 bis 2017 können wir sagen: Mit gut 33,7 % ist mehr als die Hälfte der Wegstrecke geschafft. Und der Open-Access-Anteil bei Artikeln von TU-Angehörigen wächst – langsam, aber kontinuierlich.

Open Access muss bezahlbar bleiben! Einheitliche Kriterien für Open-Access-Publikationsfonds

Die TU Berlin verfügt – wie viele andere Universitäten und Einrichtungen Deutschlands – über einen Publikationsfonds. Aus ihm werden die Publikationsgebühren, auch Article Processing Charges (APC) genannt, für Aufsätze von Angehörigen der TU Berlin in Open-Access-Zeitschriften erstattet.

Der Fonds ist anteilig von der DFG mitfinanziert. Für DFG-gestützte Publikationsfonds gibt es drei Förderkriterien:
1) Es können nur Aufsätze mit einer maximalen APC von 2.000 EUR (brutto) finanziert werden.
2) Eine anteilige Finanzierung ist nicht möglich.
3) Aufsätze in hybriden Journalen* können nicht finanziert werden.

Diese strengen Kriterien haben sich in der Praxis bewährt. Die meisten Verlage wissen um die Förderkriterien. Und das ist gut so. Wenn dennoch Anträge nicht den Kriterien entsprechen und  abgelehnt werden müssen, ist das oft schmerzhaft für die Autorinnen und Autoren.

Wege zu Open Access: Was kann jeder Einzelne von uns tun?

Wissenschaftliche Erkenntnisse müssen kommuniziert und rezipiert werden.  „Wissen, zu dem es jedoch nur begrenzten oder gar keinen freien Zugang gibt, bleibt elitär und im schlimmsten Falle leer“, schrieb ich in der TU intern-Ausgabe exakt vor einem Jahr. Damit ist das Thema schon umrissen: Open Access als Modell einer freien Wissenschaftskommunikation steht dem traditionellen Closed-Access-Modell gegenüber, welches sich im letzten Jahrhundert etabliert hat. Vorreiter von Wissenschaftsverlagen wie der Verleger Robert Maxwell haben früh erkannt, dass  „[…] electronic publishing […] is able to recycle the same piece of information, selling it several times over. […] I set up a perpetual financing machine through advance subscriptions as well as the profits on the sales themselves. It is a cash generator twice over. It’s no use trying to compete with me […]. Scientists are not generally as price-conscious as other professionals, mainly because they are not spending their own money.” (Interview 1988; zitiert nach J. C. Thompsen in College & Research Libraries, 49 (1988), 6, S. 481). Closed-Access-Wissenschaftsverlage haben sich mit diesem Geschäftsmodell zu börsennotierten Unternehmen entwickeln können mit Gewinnen, die höher als jene von Google, Facebook oder Apple ausfallen. Wir müssen und sollten es nicht dabei belassen!

Jenseits von Elsevier: Open-Access-Publikationsinfrastrukturen für Berlin

Die Publikationslandschaft für Open Access ist abwechslungsreicher, als es die aktuellen Diskussionen um die Rolle der Großverlage wie Elsevier vermuten lassen: Es gibt Open Access von kleineren und mittleren Verlagen, von gewinnorientierten und Non-Profit-Unternehmen, von privaten Firmen und Projekten öffentlicher Einrichtungen, es gibt Gold Open Access mit und ohne APCs, und natürlich gibt es neben dem Goldenen auch den Grünen Weg über die Veröffentlichung in Repositorien.

Open Access an der TU Berlin: Das Jahr 2017

Vieles hat sich im vergangenen Jahr im Bereich Open Access an der TU Berlin getan. Das wichtigste war sicher die einstimmige Verabschiedung der Open-Access-Policy der TU Berlin durch den Akademischen Senat. Der Verabschiedung ging ein langer Diskussionsprozess in den Gremien der Universität voraus. Die Policy enthält Empfehlungen für das Publizieren von Forschungsergebnissen ebenso wie Selbstverpflichtungen der Universität. Die zentrale Aufforderung lautet,  Publikationen Open Access verfügbar zu machen – entweder als Erstveröffentlichung in einem Open-Access-Verlag oder in Form einer Zweitveröffentlichung auf einem Open-Access-Repositorium.

Ein Rückblick auf die Zahlen des Jahres 2017:

Ein Jahr Open-Access-Publikationsfonds an der TU Berlin

Die TU Berlin hat 2017 mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft einen Publikationsfonds eingerichtet. Er dient dazu, Veröffentlichungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität in Open-Access-Zeitschriften zu fördern. Sobald ein Artikel in einer Zeitschrift zur Veröffentlichung akzeptiert wurde, kann der Corresponding Author einen Antrag auf Förderung stellen. Sind die Förderbedingungen erfüllt, übernimmt der Fonds die Publikationskosten (Article Processing Charges, APCs) bis zu 2.000 Euro. Die Erfahrung aus 2017 zeigt: Auch wenn die Bedingungen auf den ersten Blick einmal nicht erfüllt sein sollten, finden sich in der Regel dennoch Wege, die Publikation über den Fonds finanzieren zu lassen oder über andere Kanäle Open Access zu erreichen. Überschreiten zum Beispiel die Publikationskosten den erlaubten Höchstwert von 2.000 Euro, führen Verhandlungen mit Verlagen erfahrungsgemäß zu Rabatten. Das Open-Access-Team der UB unterstützt Sie dabei.

Open-Access-Newsletter 1/2018

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

hier dürfen wir Ihnen den ersten Newsletter des Open-Access-Teams der Universitätsbibliothek vorstellen. Mit dem Ziel der Informationsversorgung rund um aktuelle Entwicklungen ist dieser Anfang 2018 zunächst als interner Newsletter für die Mitarbeiter*innen im Haus gestartet. Aus Gründen der Nachnutzbarkeit (alle unsere Inhalte stehen unter CC BY 4.0) veröffentlichen wir den in loser Folge erscheinenden Newsletter nun auch hier im Blog.

Wissen schaffen und frei zugänglich machen – Open-Access-Policy der TU Berlin verabschiedet

Open Access – der freie Zugang zu wissenschaftlichen Informationen – ist mir als Wissenschaftlerin ein persönliches Anliegen. Unsere publizierten Forschungsergebnisse sollen weltweit von allen Interessierten aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft frei und kostenlos gelesen werden können. Die Finanzkraft einer einzelnen Person oder einer Forschungseinrichtung darf somit nicht darüber entscheiden, ob einem der Zugang zu Wissen gewährt wird oder nicht.

Open-Access-Inhalte finden

Vermutlich kennt jede/r die Situation: Ohne Probleme greift man im Alltag auf digitale Publikationen zurück, die durch die Universitätsbibliothek lizenziert wurden. Ärgerlich wird es, wenn dann doch einmal ein Beitrag nicht zugänglich ist und die Recherche vor einer Paywall endet. Im Folgenden stellen wir Werkzeuge vor, die in solchen Situationen hilfreich sind und die Suche nach freien Versionen unterstützen.