Auf dem richtigen Weg: Open-Access-Anteil der TU Berlin bei 50 %

Ein Open-Access-Anteil von mindestens 60 % – diese Zielmarke formuliert die Open-Access-Strategie für Berlin für das Jahr 2020: 60 % der Zeitschriftenartikel aus allen wissenschaftlichen Einrichtungen des Landes sollen dann frei zugänglich sein. Für die Jahre 2017 bis 2019 wurde der Open-Access-Anteil bei Zeitschriftenartikeln von der TU Berlin kürzlich erhoben – ungefähr die Hälfte der Artikel sind Open Access, mit deutlich steigender Tendenz.

Wissenschaftliche Inhalte frei zugänglich machen in Zeiten von CoVid-19 und darüber hinaus

Die Einschränkungen des öffentlichen und universitären Lebens infolge des Coronavirus Sars-CoV-2 halten die Welt und die TU Berlin in Atem. Die meisten deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen sind in den Präsenznotbetrieb übergegangen, Bibliotheken sind ebenso wie viele andere öffentliche Einrichtungen geschlossen. Die Universitätsbibliothek der TU Berlin versucht trotz der Einschränkungen, die Literatur- und Informationsversorgung der TU-Angehörigen so gut wie nur möglich zu gewährleisten (siehe auch FAQs zu aktuellen Services). Einige Verlage öffnen den Zugang zu ihren E-Books, Zeitschriften und Datenbanken, die sonst hinter Bezahlschranken verborgen sind – häufig allerdings nur zeitlich beschränkt für die Dauer der Pandemie. Trotz der Bemühungen der Bibliotheken und Verlage kann nicht in jedem Fall der Bedarf gedeckt werden. Viele Lehrende, Forschende und Studierende merken jetzt deutlicher denn je, wie essentiell der (freie) Zugang zu wissenschaftlichem Wissen ist – zu Lehrbüchern, Übersichtsliteratur und Forschungsartikeln. Manchmal kann der freie Zugang Leben retten.

Damit Universitätsangehörige, Politik und Gesellschaft jetzt und in Zukunft auf Ihre wissenschaftlichen Ergebnisse frei zugreifen können, bietet das Open-Access-Team für TU-Angehörige Unterstützung an. Die rechtlichen Fragen sind häufig kompliziert. Neuere Zeitschriftenartikel können jedoch fast immer Open Access veröffentlicht werden – auf Basis allgemeiner Policies der Verlage und des im deutschen Urheberrechtsgesetz verankerten Rechts zur Zweitveröffentlichung.

Open Access an der TU Berlin: Das Jahr 2019

2019 war ein ereignisreiches Jahr für Open Access, an der TU Berlin, national und international: Die Dissertationsstelle meldet mit 529 an der TU Berlin veröffentlichten Dissertationen einen neuen Rekord. Der erste nationale DEAL-Vertrag mit Wiley, der umfangreiche Optionen zum Open-Access-Publizieren beinhaltet, ist gestartet. Die Universitätsbibliothek hat daneben bilateral Verträge abgeschlossen bzw. verstetigt, um das Open-Access-Publizieren für TU-Angehörige administrativ zu unterstützen. Das Open-Access-Team hat intensiv an den Workflows für den Zweitveröffentlichungsservice gearbeitet, um TU-Angehörige zukünftig noch besser unterstützen zu können. Und es gab eine richtungsweisende Veranstaltung zur Zukunft des wissenschaftlichen Publizierens.

TU Berlin beschließt Affiliationsrichtlinie

Das Präsidium der TU Berlin hat 2019 eine Richtlinie für die standardisierte Angabe der Affiliation bei deutsch- und englischsprachigen Publikationen (Affiliationsrichtlinie) verabschiedet. Sie gilt für alle Mitglieder der TU Berlin gemäß § 43 Abs. 1 BerlHG, einschließlich der Promovierenden und Studierenden sowie aller vorübergehend oder gastweise an der TU Berlin tätigen Wissenschaftler*innen.

„Jede Publikation, die offen zugänglich ist, erleichtert den Forschungs- und Lehralltag!“ — Die Open Access Week 2019 an der TU Berlin

Am 27. Oktober endete die internationale Open Access Week 2019. Zu den Aktionen an der TU Berlin gehörten in diesem Jahr neben einer  Posterausstellung eine Podiumsdiskussion zur Zukunft des wissenschaftlichen Publizierens und das Open Access Escape Game. Außerdem wurde die Open-Access-Interviewreihe aus dem Vorjahr auf diesem Blog mit fünf neuen Interviews fortgesetzt. Ziel der Aktionen war es, die Sichtbarkeit der Beratungsangebote zu Open Access an der TU Berlin noch weiter zu verbessern, aber auch mit verschiedenen Akteuren ins Gespräch zu kommen.

„Open Access garantiert auch weniger finanzstarken Hochschulen weltweit Zugang zu wissenschaftlichen Ergebnissen.“

Prof. Stephan Völker ist Leiter des Fachgebietes Lichttechnik an der Fakultät IV. Sein Fachgebiet hat im Universitätsverlag der TU eine eigene Schriftenreihe und er arbeitet schon lange eng mit dem Verlag zusammen, um die Bände Open Access zu veröffentlichen. Wir haben ihn gefragt, wie es zu dieser Entscheidung kam und welchen Stellenwert Open Access für sein akademisches Schaffen hat.

„Open Access ist der Schlüssel für effizientes wissenschaftliches Arbeiten.“

Dr. Lena Scholz ist Mitarbeiterin am Fachgebiet Numerische Mathematik an der Fakultät II. Sie hat ihre Berichte zum EU-geförderten Projekt „Reduced Order Modelling, Simulation and Optimization of Coupled Systems(ROMSOC) auf DepositOnce Open Access veröffentlicht.  Wir haben sie gefragt, wie es zu dieser Entscheidung kam und welchen Stellenwert Open Access für ihr akademisches Schaffen hat.

„Wissen ist ein Bedürfnis, kein Wunsch und Open Access garantiert den Zugang zu Wissen für alle.“

Dr. Daniel Opoku ist Mitarbeiter im Fachgebiet Management im Gesundheitswesen an der Fakultät VII. Er hat für einen seiner Artikel unseren OA-Publikationsfonds genutzt und auch seine Dissertation unter einer freien Lizenz veröffentlicht. Wir haben ihn gefragt, wie es zu diesen Entscheidungen kam und welchen Stellenwert Open Access für sein akademisches Schaffen hat.

„Jede Publikation, die offen zugänglich ist, erleichtert den Forschungs- und Lehralltag!“

Dr. Johanna Hoerning ist Mitarbeiterin im Fachgebiet Stadt- und Regionalsoziologie an der Fakultät VI. Sie ist Teil der Redaktion des OA-Journals „sub\urban“ und hat darüber hinaus vor Kurzem ein OA-Kolloquium am Institut für Soziologie der TU organisiert. Wir haben sie gefragt, wie es zu diesen Entscheidungen kam und welchen Stellenwert Open Access für ihr akademisches Schaffen hat.

„Ich betrachte Open Access als natürliche und selbstverständliche Form des wissenschaftlichen Austauschs.“

Prof. Valentin Popov ist Leiter des Fachgebietes Systemdynamik und Reibungsphysik an der Fakultät V. Er hat sein Buch „Handbook of Contact Mechanics” Open Access veröffentlicht und unseren OA-Publikationsfonds für Monografien genutzt. Wir haben ihn gefragt, wie es zu dieser Entscheidung kam und welchen Stellenwert Open Access für sein akademisches Schaffen hat.

Open Access Week 2019

Die internationale Open Access Week findet in diesem Jahr vom 21. bis 27. Oktober statt. Das diesjährige Motto lautet  „Open for Whom? Equity in Open Knowledge“ – im Zentrum steht damit auch in diesem Jahr das Thema Gleichberechtigung und die Frage, wie wir Gleichberechtigung im Transformationsprozess hin zu Open Science herstellen und bewahren können. Auch die Technische Universität Berlin beteiligt sich an dieser dezentralen Veranstaltungswoche. Die Universitätsbibliothek ist der Motor der Open-Access-Aktivitäten der TU. Sie stellt eine moderne Infrastruktur zur Verfügung und unterbreitet Beratungsangebote rund um das Thema Open Access. Die internationale Open Access Week 2019 nutzen wir in diesem Jahr auch, um den seit 50 Jahren bestehenden Universitätsverlag zu feiern.

Kostenfrei Open-Access-Publizieren bei der Royal Society of Chemistry (RSC)

Die TU Berlin hat mit der Royal Society of Chemistry (RSC) für 2019 einen so genannten Read & Publish-Transformationsvertrag abgeschlossen. Er verbindet die Nutzung aller RSC-Zeitschriften mit der Möglichkeit, dass TU-Angehörige ohne zusätzliche Kosten Open Access in diesen sonst kostenpflichtigen Zeitschriften publizieren können. Der Vertrag ergänzt das Angebot, Kosten für Artikel in echten Open-Access-Zeitschriften über den zentralen Publikationsfonds der TU Berlin zu finanzieren.

Open Access an der TU Berlin: Das Jahr 2018

Im Jahr 2018 konnte das Thema Open Access an der TU Berlin erneut deutlich vorangebracht werden. 60 geförderte Open-Access-Aufsätze, 767 zweitveröffentlichte Aufsätze, 319 Online-Dissertationen, 37 Open-Access-Publikationen im Universitätsverlag und unzählige Beratungsgespräche und Schulungen zeugen davon. Es war ein bewegtes Jahr für das Open-Access-Team der Universitätsbibliothek: Kolleg*innen haben uns verlassen oder sind in Elternzeit gegangen, neue Kolleg*innen sind dazu gekommen.

Open-Access-Newsletter 1/2019

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

DEAL und Wiley einigen sich, 38,5 % Open-Access-Anteil für Berlin in 2017, über 50 aus dem Publikationsfonds geförderte Aufsätze, Katja Selmikeit beantwortet unsere Fragen zum Thema Digitalisierung an der UB … Dies und mehr finden Sie in unserem fünften Open-Access-Newsletter.

Sie publizieren, wir finanzieren

Die TU Berlin unterstützt auch in diesem Jahr ihre Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Open-Access-Veröffentlichung von Forschungsergebnissen durch die Übernahme der Publikationsgebühren.

2019 stehen im Open-Access-Publikationsfonds für die Finanzierung von Aufsätzen in Open-Access-Zeitschriften erneut rund 100.000 Euro zur Verfügung. Die Mittel werden anteilig von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der TU Berlin bereitgestellt. Sie ermöglichen es Forschenden der TU Berlin, ihre wissenschaftlichen Aufsätze in Open-Access-Zeitschriften zu publizieren und damit weltweit öffentlich zugänglich zu machen.

Auch für Open-Access-Monografien und -Sammelbände stehen Mittel in Höhe von 100.000 Euro zur Verfügung.

„Open Access ist die Zukunft.“ — Die Open Access Week 2018 an der TU Berlin

Die internationale Open Access Week 2018 nähert sich dem Ende. Dieses Jahr hat sich die TU Berlin u. a. mit einer Posterausstellung und der Filmvorführung von „Paywall — The Business of Scholarship“ in die Berliner Aktionen eingereiht. Außerdem wurde die Open-Access-Interviewreihe aus dem Vorjahr auf diesem Blog mit drei neuen Interviews fortgesetzt. Ziel der Aktionen war es, die Sichtbarkeit der Beratungsangebote zu Open Access an der TU Berlin noch weiter zu verbessern, aber auch ganz allgemein und zu aktuellen Entwicklungen ins Gespräch zu kommen. Die Filmvorführung und der angeregte Austausch waren ein Highlight, aus dem wir einige neue Impulse mitnehmen konnten. An der TU Berlin geht die Open Access Week damit zu Ende, die Begeisterung für Open Access jedoch noch lange nicht: Nicht nur hier, überall auf der Welt setzen sich Menschen aktiv und kreativ für dessen Verbreitung ein!

„Meine Dissertation erscheint bei einem etablierten Verlag und ist sowohl Open Access verfügbar als auch über den Buchhandel erhältlich.“

Robert Jungmann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Organisationssoziologie an der Fakultät VI. Er plant seine Dissertation bei Springer VS zu publizieren – dort wird sie einerseits gedruckt und andererseits online und Open Access erscheinen. Wir haben ihn gefragt, wie es zu dieser Entscheidung gekommen ist und welchen Stellenwert Open Access für sein akademisches Schaffen hat.

„Bei Zweitveröffentlichungen müssen Details beachtet werden, aber eigentlich ist es ganz einfach, Open Access zu publizieren.“

Dr. Elena Matta ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Wasserwirtschaft und Hydrosystemmodellierung an der Fakultät VI. Sie hat an der TU Berlin promoviert und in diesem Zuge in einem Open-Access-Journal publiziert. Wir haben sie gefragt, warum sie sich just für diese Zeitschrift entschieden hat und welchen Stellenwert Open Access für ihr akademisches Schaffen hat.

„Unser Fachgebiet stellt mittlerweile alle Publikationen als Zweitveröffentlichung Open Access.“

Prof. Andreas Vogelsang ist Juniorprofessor für IT-basierte Fahrzeuginnovationen an der Fakultät IV. Sein Fachgebiet hat sich entschieden, alle Publikationen in Form von Zweitveröffentlichungen Open Access verfügbar zu machen, denn die Forschungsergebnisse sollen weltweit nutzbar sein. Wir haben ihn gefragt, wie es zu dieser Entscheidung gekommen ist und welchen Stellenwert Open Access für sein akademisches Schaffen hat.

Open Access Week 2018

Die internationale Open Access Week findet in diesem Jahr vom 22. bis 28. Oktober statt. Das Motto lautet diesmal „Designing Equitable Foundations for Open Knowledge“. Im Zentrum steht also das Ziel, gleichberechtigte Grundlagen für offenes Wissen zu schaffen. Auch in diesem Jahr beteiligt sich die Technische Universität an dieser internationalen dezentralen Veranstaltungswoche. Die Universitätsbibliothek stellt als Motor der Open-Access-Aktivitäten der TU eine moderne Infrastruktur zur Verfügung und unterbreitet Beratungsangebote rund um das Thema Open Access. Die internationale Open Access Week wollen wir nutzen, um unsere Angebote durch verschiedene Aktionen noch besser bekannt zu machen und Fragen zu beantworten.

Open-Access-Newsletter 4/2018

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

33,7 Prozent Open-Access-Zeitschriftenartikel existieren für den Zeitraum 2013 bis 2017 an der TU Berlin, europäische Forschungsförderer veröffentlichen einen radikalen Open-Access-Plan und der Dokumentarfilm „Paywall – The Business of Scholarship“ ist online … Dies und mehr finden Sie in unserem vierten Open-Access-Newsletter.

Warum die Universität das Directory of Open Access Journals unterstützt

Ab sofort unterstützt die TU Berlin das Directory of Open Access Journals (DOAJ) mit einem jährlichen Mitgliedschaftsbeitrag. Das DOAJ bietet Forschenden und Open-Access-Spezialist*innen ein zuverlässiges Nachweissystem für Open-Access-Zeitschriften. Mit der Mitgliedschaft setzt sich die TU Berlin aktiv für den nachhaltigen Betrieb dieser qualitätssichernden Infrastruktur für das Open-Access-Publizieren ein.

60 % Open Access bis 2020 – wo steht die TU Berlin?

Ein Open-Access-Anteil von mindestens 60 % – diese Zielmarke formuliert die „Open-Access-Strategie für Berlin“ für das Jahr 2020: 60 % der Zeitschriftenartikel sollen dann Open Access, das heißt frei zugänglich, verfügbar sein. Doch wo steht eigentlich die TU Berlin?

Grundlage der hier präsentierten Zahlen ist eine Erhebung von Artikeldaten in Fachdatenbanken wie Web of Science, PubMed oder SciFinder. Im Durchschnitt publizieren Angehörige der TU Berlin im Jahr 2.000 Artikel in Fachzeitschriften, Tendenz steigend (2013: 1.838 Artikel, 2017: 2.120 Artikel). Um Auskunft über den Open-Access-Status dieser Artikel zu bekommen, wurden verschiedene Datenquellen genutzt (Stand 16.8.2018).

Für die Jahre 2013 bis 2017 können wir sagen: Mit gut 33,7 % ist mehr als die Hälfte der Wegstrecke geschafft. Und der Open-Access-Anteil bei Artikeln von TU-Angehörigen wächst – langsam, aber kontinuierlich.