Godfridus Guilielmus Leibnizius, Gottfried Wilhelm Leibniz, Gotfrid Vil’gel’m Leibnits. Drei Namensvarianten, eine Person. Oder: Die Wissenschaftlerin aus Taiwan, deren Schreibweise in lateinischer Schrift uneinheitlich gehandhabt wird; der Kollege in den USA mit identischem Namen; das eigene Paper in einem arabischen oder russischen Journal; eine Konferenz in Japan; der PostDoc, der den Namen seiner Frau annimmt… Wer diese Situationen kennt, weiß um die Problematik, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit ihren Publikationen, Forschungsdaten und Aktivitäten zu verknüpfen. Abhilfe schafft hier die Open Researcher and Contributor ID (ORCiD), die als internationaler De-Facto-Standard Forscherinnen und Forscher eindeutig identifiziert und vergleichbar mit der ISBN für Bücher oder dem DOI für Online-Publikationen ist. Die Universitätsbibliothek empfiehlt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der TU, sich bei ORCiD zu registrieren und die individuelle ID in Publikationen, in der Kommunikation mit Verlagen, bei der Einreichung von Drittmittelanträgen etc. zu verwenden. Im Folgenden zeigen wir, wie das geht und welche Vorteile sich daraus ergeben.
ORCiD – So geht‘s!
- Registrierung einer ORCiD in 30 Sekunden
- Ausfüllen des ORCiD-Profils und Verlinkung mit weiteren IDs (z. B. Scopus Author ID, Researcher ID), Festlegung der Privatsphäreeinstellungen
- Anlegen von Publikationslisten durch Import (z. B. aus Google Scholar, Web of Science, CrossRef) oder manuelle Eingabe
- Nutzung der registrierten ORCiD auf der eigenen Website, bei der Einreichung von Drittmittelanträgen und Manuskripten, auf der individuellen Visitenkarte…
Vorteile einer ORCiD für die Wissenschaft
- Eindeutige Identifizierung der Person (auch bei Namensgleichheit, Namensänderungen oder unterschiedlichen Schreibweisen)
- Eindeutige Zuordnung von Biografie und individuellen Forschungsleistungen (z.B. Publikationen, Forschungsdaten, Software)
- Möglichkeit der automatisierten Pflege von Publikationslisten
- Schutz der Privatsphäre, Datenschutz
- Vereinfachte Kommunikation mit Förderern, Fachgesellschaften, Verlagen und Repositorien (z. B. bei der Einreichung von Drittmittelanträgen und Manuskripten oder der Anmeldung zu Konferenzen)
- Vereinfachte Dokumentation des Forschungsgesamtoutput von Universitäten, Fakultäten, Instituten und Fachgruppen
ORCiD als internationaler De-facto-Standard
Die ORCiD ist im Wissenschaftssystem international etabliert: Forschungseinrichtungen wie das CERN oder die ETH Zürich, Förderer wie der britische Wellcome Trust, Verlage wie Springer Science + Business Media, Elsevier oder Wiley, wissenschaftliche Gesellschaften und Verbände wie ACM, IEEE und die Royal Society of Chemistry, Datenbanken wie das Web of Science und zahlreiche Zeitschriften nutzen die unabhängige und gemeinnützige Initiative. Aktuell weist ORCiD über 2,8 Millionen (Stand: Dezember 2016) registrierte Autorinnen und Autoren nach. Um ORCiD in Deutschland zu fördern und die Implementierung an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen durch einen nachhaltigen Ansatz zu unterstützen, wurde Anfang 2016 das DFG-Projekt ORCiD DE ins Leben gerufen.
Interesse an weiteren Informationen? Hier geht’s lang zum Erklärvideo (4.17 min).
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