Die TU Berlin hat mit der American Physical Society (APS) einen Read & Publish-Transformationsvertrag abgeschlossen, der Regelungen für das Open-Access-Publizieren bis 31. Dezember 2028 beinhaltet. Der Vertrag verbindet den lesenden Zugriff auf das gesamte Zeitschriftenpaket des Verlages inklusive Archivzugriff und Archivrechte mit der Möglichkeit, dass TU-Angehörige Open Access in den hybriden Zeitschriften von APS ohne zusätzliche Kosten publizieren können. Die Vereinbarung ergänzt das Angebot, Kosten für Artikel in reinen Open-Access-Zeitschriften über den zentralen Publikationsfonds der TU Berlin zu finanzieren.
Option zum Open-Access-Publizieren
Der Vertrag gilt für 9 hybride APS-Zeitschriften, d.h. im lesenden Zugriff kostenpflichtige Zeitschriften mit OA-Option. (Enthalten sind: PRL, PRA, PRB, PRC, PRD, PRE, PRApplied, PRFluids und PRMaterials). Die Zeitschriften „Reviews of Modern Physics (RMP)“ und „Physical Review Online Archive (PROLA)“ bieten keine Option zum OA-Publizieren; die reinen OA-Zeitschriften von APS sind nicht über den Vertrag abgedeckt.) Eine Übersicht der berechtigten Titel finden Sie hier.
Für das Open-Access-Publizieren entstehen auf Seite der Autor*innen keine zusätzlichen Kosten; die anfallenden Kosten dafür trägt die TU Berlin zentral. (Etwaige Zusatzgebühren, z.B. für Farbabbildungen in Printausgabe werden nicht über den Vertrag und nicht zentral finanziert.) Startdatum für den Vertrag und somit die Open-Access-Option ist der 1. Januar 2025. Die Vertragsdauer beträgt 4 Jahre (bis einschließlich 12/2028 akzeptierte Manuskripte). Artikel zu Themen der Hochenergiephysik (HEP) sind nicht Teil dieses Vertrages. (HEP-Artikel werden über das SCOAP3-Programm finanziert; die TU Berlin beteiligt sich an diesem Programm.)
Die Berechtigung zu Open Access wird bei Einreichung eines Artikels automatisch geprüft; die Zuordnung zu einem späteren Zeitpunkt ist nicht möglich. Es ist daher wichtig, dass Sie Beiträge mit Ihrer TU-Mailadresse einreichen und die TU Berlin als Affiliation angeben. Ihr TU-Artikel ist dann zu Open Access berechtigt, wenn Sie als ‚submitting corresponding author‘ auftreten und vollständige Angaben zur TU-Zugehörigkeit im APS-Portal eingeben. Sofern Sie an mehreren wissenschaftlichen Einrichtungen tätig sind, geben Sie bitte die TU als primäre Affiliation nur dann an, wenn der Großteil der Forschung an der TU Berlin erfolgt ist. Im Verlauf der Einreichung können weitere „corresponding authors“ benannt werden; zu Open Access berechtigt sind aber nur die ‚submitting corresponding authors‘ der TU.
Open-Access-Artikel werden standardmäßig unter der freien Lizenz CC BY 4.0 publiziert; diese Lizenz wird in der Open-Access-Policy der TU Berlin ausdrücklich empfohlen. Das Open-Access-Team bietet bei Bedarf Beratung zu Creative-Commons-Lizenzen und Verlagsverträgen an.
Gibt es eine Verpflichtung zu Open Access?
Open Access ist im Interesse der Wissenschaftler*innen, denn es bedeutet eine rechtliche Besserstellung der Autor*innen (s. die Open-Access-Policy der TU Berlin). Allerdings ist die Open-Access-Option nicht verpflichtend und kann abgewählt werden (Opt-out). Das bedeutet jedoch, dass der Artikel im Closed Access erscheint und Sie dem Verlag exklusive Rechte übertragen, was Sie bei der weiteren Nutzung Ihres eigenen Werkes beschränkt. Der Artikel selbst wäre dann weltweit nur für Einrichtungen mit einem kostenpflichtigen Abonnement zugänglich.
Die TU Berlin zahlt in jedem Fall für das OA-Kontingent – die Kosten werden der Universität bei Nichtnutzung nicht erstattet. Wir möchten Sie daher bitten, von der Open-Access-Option auch Gebrauch zu machen.
Uns ist aktuell nicht bekannt, ob ein Wechsel von closed zu open access nach Akzeptanz und/oder Veröffentlichung des Artikels noch möglich ist. Sollte Ihr Artikel irrtümlich closed publiziert worden sein (also ohne Open Access), kommen Sie bitte auf uns zu, damit wir Sie bei Nachfragen unterstützen können.
Open-Access-Alternativen
Mit dem Beitritt zu Read-and-Publish-Verträgen (vgl. Übersicht der UB) wird die Abhängigkeit von Groß- und Fachverlagen zunächst verstärkt. Seit 2024 unterstützt die Universitätsbibliothek über den Fair-Open-Access-Fonds gezielt Publikations- oder Infrastrukturprojekte, die nachhaltige und offene Publikationsstrukturen stärken, Vielfalt anstatt Monopolismus fördern und Kooperation als Triebkraft von Innovation sehen. Der Ausbau von alternativen Publikationsmöglichkeiten sehen wir als eine wichtige Aufgabe. Mit der Gründung des gemeinsamen Wissenschaftsverlages Berlin Universities Publishing (BerlinUP) stellen TU Berlin, FU Berlin, HU Berlin und Charité den kommerziell ausgerichteten Verlagsstrukturen eine Open-Access-Alternative entgegen, die in den nächsten Jahren ausgebaut werden soll. Bitte unterstützen Sie diesen Prozess, indem Sie sich vom Open-Access-Team und den Fachreferent*innen der Universitätsbibliothek zu alternativen Publikationsmöglichkeiten beraten lassen.
Kontakt bei Fragen
Sofern der Wunsch besteht, weitergehende Informationen zu Open Access zu erhalten oder Fragen aus der Praxis zu diskutieren (zum Beispiel im Rahmen eines Workshops), kommen Sie gern auf das Open-Access-Team zu.