Wissenschaftliche Inhalte frei zugänglich machen in Zeiten von CoVid-19 und darüber hinaus

Die Einschränkungen des öffentlichen und universitären Lebens infolge des Coronavirus Sars-CoV-2 halten die Welt und die TU Berlin in Atem. Die meisten deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen sind in den Präsenznotbetrieb übergegangen, Bibliotheken sind ebenso wie viele andere öffentliche Einrichtungen geschlossen. Die Universitätsbibliothek der TU Berlin versucht trotz der Einschränkungen, die Literatur- und Informationsversorgung der TU-Angehörigen so gut wie nur möglich zu gewährleisten (siehe auch FAQs zu aktuellen Services). Einige Verlage öffnen den Zugang zu ihren E-Books, Zeitschriften und Datenbanken, die sonst hinter Bezahlschranken verborgen sind – häufig allerdings nur zeitlich beschränkt für die Dauer der Pandemie. Trotz der Bemühungen der Bibliotheken und Verlage kann nicht in jedem Fall der Bedarf gedeckt werden. Viele Lehrende, Forschende und Studierende merken jetzt deutlicher denn je, wie essentiell der (freie) Zugang zu wissenschaftlichem Wissen ist – zu Lehrbüchern, Übersichtsliteratur und Forschungsartikeln. Manchmal kann der freie Zugang Leben retten.

Damit Universitätsangehörige, Politik und Gesellschaft jetzt und in Zukunft auf Ihre wissenschaftlichen Ergebnisse frei zugreifen können, bietet das Open-Access-Team für TU-Angehörige Unterstützung an. Die rechtlichen Fragen sind häufig kompliziert. Neuere Zeitschriftenartikel können jedoch fast immer Open Access veröffentlicht werden – auf Basis allgemeiner Policies der Verlage und des im deutschen Urheberrechtsgesetz verankerten Rechts zur Zweitveröffentlichung.

Empfehlungen für TU-Angehörige

  1. Sie stehen kurz vor der Einreichung Ihrer neuesten Publikation beim Verlag? Oder Ihr Manuskript ist gerade im Review? Veröffentlichen Sie den Preprint!
  2. Ihre bisherigen Publikationen sind Closed Access, also nur hinter einer Bezahlschranke verfügbar? Nehmen Sie Ihr Zweitveröffentlichungsrecht wahr!

1. Veröffentlichung von Preprints – wie geht das?

Damit Ihre Peers so schnell wie möglich Ihre neuesten Forschungsergebnisse lesen können, können Sie Ihr Manuskript vor der Veröffentlichung beim Verlag über einen Preprint-Server verbreiten. Wikipedia ist wie so häufig ein guter Anlaufpunkt, um mehr zum Hintergrund von Preprints zu erfahren und fachlich geeignete Preprint-Server zu finden. Preprints können auch auf dem institutionellen Repositorium der TU Berlin (DepositOnce) eingestellt werden; wir empfehlen jedoch die Nutzung von dezidierten Preprint-Servern, da hier eine größere Sichtbarkeit in der Fachcommunity zu erwarten ist. Als geeignet hervorzuheben sind vor allem die folgenden Preprint-Server:

Auf Preprint-Servern können Sie selbst Beiträge einreichen. Es findet kein umfassendes Peer-Review statt. Die Beiträge werden aber von Expert*innen geprüft um sicherzustellen, dass keine unwissenschaftlichen, beleidigenden o. ä. Inhalte verbreitet werden. Bitte beachten Sie, dass die meisten Preprint-Server die Beiträge nur dann freischalten, wenn sie noch nicht formal bei einem Verlag erschienen sind.

Vorab sollten Sie zudem klären, ob die Zeitschrift, in der Sie den Artikel einreichen möchten, die Verbreitung von Preprints unterstützt – und nicht etwa die Einreichung ablehnt, weil es keine originäre Veröffentlichung mehr wäre. Wie können Sie das prüfen?

Zweitveröffentlichungsrecht wahrnehmen – wie geht das?

Publikationen, die bisher Closed Access sind, können Sie häufig in Form des akzeptieren Manuskripts frei zugänglich machen. Das akzeptierte Manuskript ist die Version nach dem Review, die im Wortlaut identisch mit der publizierten Fassung ist, aber noch nicht vom Verlag layoutet oder bearbeitet wurde.

Ob, wann und unter welchen Auflagen Sie eine Publikation zweitveröffentlichen können, ist fallabhängig – eine pauschale Antwort ist leider nicht möglich. Die Datenbank Sherpa/Romeo ist ein nützlicher Ausgangspunkt für die Recherche. Wenden Sie sich per E-Mail an das Open-Access-Team (unter Angabe der DOI des Artikels oder dem Namen des Journals bzw. Verlages) – dann recherchieren wir die Bedingungen für Sie und geben eine Empfehlung zur Umsetzung.

Wir empfehlen, für die Open-Access-Zweitveröffentlichung Repositorien zu nutzen, um den dauerhaften freien Zugriff sicherzustellen – und nicht etwa die eigene Webseite oder soziale Netzwerke wie ResearchGate oder Academia.edu (mehr zur Thematik ResearchGate & Co hier im Blog). Die Auswahl an Repositorien weltweit ist groß, für die Recherche nach fachlich geeigneten Angeboten empfehlen wir OpenDOAR und ROAR. Und natürlich können Sie auch das institutionelle Repositorium der TU Berlin (DepositOnce) nutzen.  Das Open-Access-Team unterstützt bei der Klärung, welche Auflagen von Verlagen ggf. einzuhalten sind.

Kontakt

Bei allen Fragen zu Preprints und Zweitveröffentlichungen behandeln wir Publikationen rund um CoVid19-relevante Fragen bevorzugt.

Zweitveröffentlichungsservice für TU-Angehörige: https://www.ub.tu-berlin.de/zweitveroeffentlichung/

Kontakt: openaccess@ub.tu-berlin.de

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