Ab sofort unterstützt die TU Berlin das Directory of Open Access Journals (DOAJ) mit einem jährlichen Mitgliedschaftsbeitrag. Das DOAJ bietet Forschenden und Open-Access-Spezialist*innen ein zuverlässiges Nachweissystem für Open-Access-Zeitschriften. Mit der Mitgliedschaft setzt sich die TU Berlin aktiv für den nachhaltigen Betrieb dieser qualitätssichernden Infrastruktur für das Open-Access-Publizieren ein.
Im Jahr 2003 gründete die Universitätsbibliothek der Universität Lund das DOAJ, das sich über die Jahre zu einem zentralen Pfeiler der Open-Access-Infrastruktur entwickelt hat. Heute wird es von der britischen Non-Profit-Organisation Infrastructure Services for Open Access (IS4OA) betrieben.
DOAJ – nur ein Directory?
Das DOAJ verzeichnet wissenschaftliche Journals, die eine Qualitätskontrolle durchführen und deren Artikel im Internet vollständig Open Access – also ohne technische, rechtliche oder finanzielle Schranken – zur Verfügung stehen. Aktuell listet es über 12.000 Journals aus 128 Ländern auf, davon erscheinen ca. drei Viertel in englischer Sprache. Über 75 % der Zeitschriften sind über die DOAJ-Webseite auf Artikelebene recherchierbar. Derzeit ergibt das ca. 3,3 Millionen Artikel, die nach bestimmten Themen und Stichwörtern durchsucht werden können und allen frei zur Verfügung stehen.
Besonders hervorzuheben ist die Funktion des DOAJ als White-List für Open-Access-Zeitschriften. Damit unterstützt es Autorinnen und Autoren dabei, vertrauenswürdige Zeitschriften für ihr Fach zu finden. Alle Zeitschriften im DOAJ erfüllen die Standards der wissenschaftlichen Qualitätssicherung und Mindestanforderungen für Open-Access-Zeitschriften. Unseriöse Verlage, sogenannte Predatory Publisher, die das Konzept der Publikationsgebühren ausnutzen und Artikel ohne Qualitätssicherungsverfahren veröffentlichen, können somit einfacher identifiziert werden. Das Auswahlverfahren des DOAJ kann längere Zeit in Anspruch nehmen. Daher lohnt es sich, auch die Qualität von Zeitschriften zu prüfen, die (noch) nicht im DOAJ gelistet sind. Eines steht aber fest: Zeitschriften, die als Predatory Journals gelten, werden im DOAJ nicht gelistet.
Das DOAJ gibt auch Auskunft über Publikationsgebühren, die bei einigen Zeitschriften anfallen können. Der Open-Access-Publikationsfonds der Universität unterstützt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Berlin bei der Finanzierung dieser Publikationen.
Unterstützung für die Open-Access-Infrastruktur
Das DOAJ übt seine verdienstvolle Tätigkeit zum einen mit Hilfe von Freiwilligen aus: Rund 100 Ehrenamtliche überprüfen Anträge von Journals auf Aufnahme in das DOAJ. Darüber hinaus finanziert sich das DOAJ aus Spenden und den Beiträgen der Mitglieder. Deshalb ist die UB der TU Mitglied geworden: Um einen Beitrag zu leisten, die Open-Access-Infrastruktur mit all ihren Vorteilen zu erhalten und zu sichern.
Das ist eine gute Entscheidung der TU Berlin. Mit DOAJ können Studenten ihre Bachelorarbeit oder Masterarbeit wesentlich schneller schreiben, das die Literaturrecherche insbesondere bei Papern oftmals schwierig ist, da täglich viele Erkenntnisse in den Papern veröffentlicht werden, sodass man schnell nicht mehr the State of the Art ist. Darunter leidet ja auch die Bachelorarbeit oder Masterarbeit, wenn man auf nicht aktuelle Quellen zurückgreift – manchmal kann da schon der Mehrwert der Abschlussarbeit in Frage gestellt werden. Durch die DOAJ hat man immer einen aktuellen Überblick.