Die TU Berlin hat mit dem Verlag Springer Nature einen Read & Publish-Transformationsvertrag für die unter der Marke Nature veröffentlichten Zeitschriften abgeschlossen, der Regelungen für das Open-Access-Publizieren bis 31. Dezember 2028 beinhaltet. Der Vertrag verbindet den lesenden Zugriff auf das gesamte Nature-Zeitschriftenpaket. Gleichzeitig entsteht mit diesem Vertrag die Möglichkeit, dass TU-Angehörige Open Access in den hybriden Nature-Zeitschriften ohne zusätzliche Kosten publizieren können. Die Vereinbarung ergänzt den Springer-DEAL-Vertrag und das Angebot, Kosten für Artikel in reinen Open-Access-Zeitschriften über den zentralen Publikationsfonds zu finanzieren.
Option zum Open-Access-Publizieren
Der Lesezugang beinhaltet die weltweit führende multidisziplinäre Wissenschaftszeitschrift Nature (1 Titel) sowie fachbezogene Nature-branded Research Journals (38 Titel) und Reviews Journals (27 Titel). Neu erscheinende Titel im Vertragszeitraum werden ebenfalls Bestandteil des Vertrages.
Die Publish-Komponente des Vertrags gilt für die 39 hybriden Nature-Zeitschriften mit Open-Access-Option bis zu einer bestimmten Artikel-Obergrenze. Eine Übersicht der berechtigten Zeitschriften finden Sie hier. Für das Open-Access-Publizieren entstehen auf Seite der Autor*innen keine zusätzlichen Kosten; die anfallenden Kosten trägt die TU Berlin zentral. Startdatum für den Vertrag und somit die Open-Access-Option ist der 1. Januar 2025 (Stichtag für akzeptierte Artikel). Die Vertragsdauer beträgt 4 Jahre (bis 12/2028).
Ihr akzeptierter Artikel ist dann zu Open Access berechtigt, wenn Sie als ‚corresponding author‘ auftreten und sich im Einreichungsprozess als der TU Berlin zugehörig identifizieren. Der Verlag stellt einen Author Guide zur Verfügung, der die verschiedenen Schritte ab Annahme des Artikels zur Publikation erklärt. Sofern Sie an mehreren wissenschaftlichen Einrichtungen tätig sind, geben Sie bitte die TU als primäre Affiliation nur dann an, wenn der Großteil der Forschung an der TU Berlin erfolgt ist. Es ist wichtig, dass Sie die TU-Affiliation auch im Manuskript angeben – spätestens bei Acceptance), da Ihr Artikel sonst nicht als zu OA berechtigt (im Rahmen dieses Vertrags) anerkannt wird.
Die OA-Option wird nach Akzeptanz des Artikels angeboten: Als Korrespondenzautor*in bestätigen Sie im Rahmen der Unterzeichnung des Veröffentlichungsvertrages die Open-Access-Option und wählen aus, unter welcher Creative-Commons-Lizenz der Artikel publiziert werden soll. Springer Nature bietet für die meisten Zeitschriften nur die Variante CC BY 4.0 an. Wenige Ausnahmen erlauben nach Absprache mit dem Verlag auch die Auswahl einer anderen Lizenz.
CC BY 4.0 wird in der Open-Access-Policy der TU Berlin ausdrücklich empfohlen. Das Open-Access-Team bietet bei Bedarf Beratung zu Creative-Commons-Lizenzen und Verlagsverträgen an.
Gibt es eine Verpflichtung zu Open Access?
Open Access ist im Interesse der Wissenschaftler*innen, denn es bedeutet eine rechtliche Besserstellung der Autor*innen (s. die Open-Access-Policy der TU Berlin). Allerdings ist die Open-Access-Option nicht verpflichtend und kann abgewählt werden (Opt-out). Das bedeutet jedoch, dass der Artikel im Closed Access erscheint und Sie dem Verlag exklusive Rechte übertragen, was Sie bei der weiteren Nutzung Ihres eigenen Werkes beschränkt. Der Artikel selbst wäre dann weltweit nur für Einrichtungen mit einem kostenpflichtigen Abonnement zugänglich.
Die TU Berlin zahlt in jedem Fall für das OA-Kontingent – die Kosten werden der Universität bei Nichtnutzung nicht erstattet. Wir möchten Sie daher bitten, von der Open-Access-Option auch Gebrauch zu machen. Ein Wechsel von closed zu open access nach Veröffentlichung des Artikels ist nur innerhalb des Kalenderjahres und auf Anfrage der*des corresponding authors möglich. Sollte Ihr Artikel irrtümlich closed publiziert worden sein (also ohne Open Access), kommen Sie bitte auf uns zu, damit wir Sie bei Nachfragen unterstützen können.
Open-Access-Alternativen
Mit dem Beitritt zu Read-and-Publish-Verträgen (vgl. Übersicht der UB) wird die Abhängigkeit von Groß- und Fachverlagen zunächst verstärkt. Seit 2024 unterstützt die Universitätsbibliothek über den Fair-Open-Access-Fonds gezielt Publikations- oder Infrastrukturprojekte, die nachhaltige und offene Publikationsstrukturen stärken, Vielfalt anstatt Monopolismus fördern und Kooperation als Triebkraft von Innovation sehen. Der Ausbau von alternativen Publikationsmöglichkeiten sehen wir als eine wichtige Aufgabe. Mit der Gründung des gemeinsamen Wissenschaftsverlages Berlin Universities Publishing (BerlinUP) stellen TU Berlin, FU Berlin, HU Berlin und Charité den kommerziell ausgerichteten Verlagsstrukturen eine Open-Access-Alternative entgegen, die in den nächsten Jahren ausgebaut werden soll. Bitte unterstützen Sie diesen Prozess, indem Sie sich vom Open-Access-Team und den Fachreferent*innen der Universitätsbibliothek zu alternativen Publikationsmöglichkeiten beraten lassen.
Kontakt bei Fragen
Sofern der Wunsch besteht, weitergehende Informationen zu Open Access zu erhalten oder Fragen aus der Praxis zu diskutieren (zum Beispiel im Rahmen eines Workshops), kommen Sie gern auf das Open-Access-Team zu.