Open-Access-Newsletter 2/2018

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

eine Milliarde Euro Gewinn machte das Mutterunternehmen von Elsevier im Jahr 2017, knapp 70 Millionen mehr als im Vorjahr. Diese und weitere aktuelle Entwicklungen rund um Open Access finden Sie im zweiten OA-Newsletter der UB.

Open Access an der TU Berlin

DFG-Publikationsfonds: Ein Jahr, 30 Publikationen, 40.074 Euro

2017 richtete die Universitätsbibliothek mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) einen Publikationsfonds ein, um das Open-Access-Publizieren von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der TU Berlin zu fördern. Konkret geht es um die Übernahme von Publikationsgebühren für Beiträge in Open-Access-Zeitschriften, auch Article Processing Charges (APC) genannt. 2017 wurde mit 40.074 Euro mehr als die Hälfte des Fonds ausgeschöpft, wobei Anträge aus allen sieben Fakultäten der Universität berücksichtigt werden konnten. Einen Überblick über die Ausgaben 2017 gibt die Seite der TU Berlin auf Open APC.

Open-Access-Publikationen aller TU9-Universitäten mit einem Klick

Die Bibliotheken der TU 9, zu denen auch unsere Hochschule gehört, haben eine Suchmaschine für alle Open-Access-Publikationen der neun Standorte vorgestellt. Über eine gemeinsame Suchfunktion auf der TU9-Webseite wird die Suche über alle Open-Access-Publikationen der TU9-Universitäten gleichzeitig möglich. Die Suchergebnisse liefert die Bielefelder Suchmaschine BASE, alle Suchergebnisse können kostenlos und ohne weitere Hürde gelesen werden.

Offener Zugang zu EU-Forschung: OpenAIRE-Compliance von DepositOnce

EU-Förderprogramme wie Horizon2020 fordern, dass Publikationen aus EU-Forschungsprojekten Open Access gestellt werden. Die Verpflichtung zu Open Access wird im Grant Agreement eines Projektes verankert. Seit Ende Februar hat das Repositorium DepositOnce eine OpenAIRE-Schnittstelle. Damit sind alle EU-geförderten Publikationen von DepositOnce über OpenAIRE verfügbar und für TU-Angehörige entfällt die zeitaufwändige manuelle Meldung ihrer EU-geförderten Publikationen.

UB TU Berlin / D. Grahl, F. Zillmer / CC BY 4.0

Aktuelle Entwicklungen

Open Access im Entwurf des Koalitionsvertrags zwischen CDU, CSU und SPD

Der aktuelle Entwurf des Koalitionsvertrags von CDU, CSU und SPD geht explizit auf Open Access ein: „Wir wollen eine nationale Open-Access-Strategie entwickeln. Wir werden offene Kanäle für wissenschaftliche Kommunikation und Publikation fördern und Empfänger von Fördermitteln im Rahmen der Projektförderung des Bundes daher regelhaft verpflichten, ihre Publikationen mittels offener Lizenzen frei verfügbar zu machen und im Rahmen der Projektförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung die entstehenden Overhead-Kosten in einem angemessenen Umfang zu übernehmen.“ Sollte die Absichtserklärung umgesetzt werden, wird Open Access verbindlich für alle, die für ihre Forschung auf Drittmittel des Bundes zurückgreifen.

Neues aus dem Projekt DEAL

Wir hatten bereits im letzten Newsletter berichtet, dass deutschlandweit namhafte Wissenschaftler*innen von ihren herausgeberischen Tätigkeiten für den Verlag Elsevier zurücktreten, um die DEAL-Verhandlungen zu unterstützen. Darunter sind mittlerweile sieben TU-Angehörige. Auch die Open-Access-Beauftragte, Prof. Vera Meyer, hat sich entschlossen ihre Herausgeberschaft niederzulegen. Sie plädierte in der aktuellen TUintern für eine nicht-kommerzielle Publikationskultur. Zwischenzeitlich wurde bekannt, dass der britische Medienkonzern RELX Group, zu dem Elsevier gehört, 2017 einen Jahresgewinn von 1 Milliarde Euro verzeichnete und mit einer 37-prozentigen Gewinnmarge vor Unternehmen wie Google oder Apple liegt. Im Interview „Wie geht es weiter mit Open Access in Deutschland?“ gibt ein Vertreter der DEAL-Verhandlungsgruppe Auskunft über die jüngsten Entwicklungen.

Literaturhinweis

Vielleicht haben Sie es schon gesehen: In der aktuellen TUintern gab es eine Doppelseite zum Thema Open Access. Kürzlich wurde auch der Bericht „Open-Access-Publikationsinfrastrukturen für Berlin: Bestandsaufnahme und Modellentwicklung“ veröffentlicht. Er beschreibt die gegenwärtigen Publikationsservices Berliner Wissenschaftseinrichtungen und stellt drei Modelle für den Aufbau einer landesweiten Open-Access-Publikationsinfrastruktur für Monografien, Sammelbände und Zeitschriften vor. Eine Zusammenfassung des Berichts findet sich im Open-Access-Blog.

In eigener Sache

Mit dem Ziel der Informationsversorgung rund um aktuelle Entwicklungen ist unser Newsletter Anfang 2018 zunächst intern für die Mitarbeiter*innen der Universitätsbibliothek gestartet. Aus Gründen der Nachnutzbarkeit (alle Inhalte stehen unter CC BY 4.0) veröffentlichen wir den in loser Folge erscheinenden Newsletter auch hier im Blog (I).

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