Open-Access-Publizieren bei Elsevier (2024–2028)

Nach langjährigen Verhandlungen wurde ein Vertrag für ein deutschlandweites DEAL-Konsortium mit dem Verlag Elsevier für den Zeitraum 2024–2028 abgeschlossen. Der Vertrag ermöglicht wissenschaftlichen Einrichtungen sowohl den lesenden Zugriff auf das gesamte Zeitschriftenportfolio als auch eine umfassende Open-Access-Komponente. Die TU Berlin ist dem Vertrag mit Wirkung zum 1.1.2024 beigetreten. Die Vereinbarung ergänzt das Angebot, Kosten für Artikel in reinen Open-Access-Zeitschriften über den zentralen Publikationsfonds der TU Berlin zu finanzieren.

Option zum Open-Access-Publizieren

TU-Angehörige können in mehr als 2.500 Elsevier-Zeitschriften, einschließlich Journalen der Marken Cell Press und The Lancet Open Access publizieren. Welche Zeitschriften durch den DEAL-Vertrag abgedeckt sind, können Sie der Titelliste des DEAL-Konsortiums entnehmen.

Artikel, die TU-Angehörige als „submitting corresponding author“ einreichen und die ab dem 1.1.2024 zur Veröffentlichung akzeptiert werden, sind standardmäßig zu Open Access berechtigt. Es können die Beiträge Open Access publiziert werden, die einem Peer Review unterliegen und für die Elsevier auch regulär eine Open-Access-Gebühr erhebt – das sind konkret folgende Artikeltypen: Full Length Articles; Review Articles; Case Reports; Data in Brief; Microarticle; Original Software Publication; Protocol; Replication Study; Short Communication; Short Survey; Video Article.

Artikel können unter der Open-Access-konformen Lizenz CC BY publiziert werden, deren Verwendung in der Open-Access-Policy der TU Berlin und vom DEAL-Konsortium ausdrücklich empfohlen wird. Die Wahl dieser Lizenz maximiert die Sichtbarkeit und Reichweite Ihrer Arbeit, bietet klare Rechtssicherheit und schützt Sie vor unbeabsichtigter exklusiver kommerzieller Verwertung durch Dritte. Nicht-kommerzielle (NC) Lizenztypen hingegen schließen viele gewünschte Nutzungsmöglichkeiten ohne wesentliche Vorteile aus, sind keine echten offenen Lizenzen und teilweise übertragen Sie als Autor*innen mit der Wahl des NC-Lizenztyps auch exklusive Nutzungsrechte an den Verlag. Warum CC BY die bessere Wahl für Ihre Open-Access-Publikation ist, kann detailliert in den Infomaterialien des DEAL-Konsortiums nachgelesen werden.

Sollten Sie sich irrtümlich für eine andere Creative-Commons-Lizenz entschieden haben, ist eine Änderung zu CC BY auch nachträglich möglich. Das Open-Access-Team bietet Beratung zu Verlagsverträgen und zu Creative-Commons-Lizenzen an.

Wird Ihr Artikel akzeptiert, erhalten Sie per E-Mail einen Link, um den Veröffentlichungsprozess abzuschließen: In dem Formular „Rights and Access“ wählen Sie bitte im 1. Schritt „Corresponding Author’s Organization“ die TU Berlin aus, damit Ihr Artikel als Open-Access-berechtigt im Rahmen von DEAL vom System erkannt wird. Im Weiteren wird Ihnen auch angezeigt, welche Kosten der TU Berlin für den Artikel entstehen.

Sofern Sie an mehreren wissenschaftlichen Einrichtungen tätig sind, geben Sie bitte die TU als primäre Affiliation dann an, wenn der Großteil der Forschung an der TU Berlin erfolgt ist – dann übernimmt die TU Berlin auch die Open-Access-Kosten. Für das Open-Access-Publizieren entstehen auf Seite der Autor*innen keine zusätzlichen Kosten; die anfallenden Kosten trägt die TU Berlin zentral.

Gibt es eine Verpflichtung zu Open Access?

Open Access ist im Interesse der Wissenschaftler*innen, denn es bedeutet eine rechtliche Besserstellung der Autor*innen (s. die Open-Access-Policy der TU Berlin). Allerdings ist die Open-Access-Option nicht verpflichtend und kann abgewählt werden (Opt-out). Ein Opt-out bedeutet jedoch, dass der Artikel im Closed Access erscheint und Sie dem Verlag exklusive Rechte übertragen, was Sie bei der weiteren Nutzung Ihres eigenen Werkes beschränkt. Der Artikel selbst wäre dann weltweit nur für Einrichtungen mit einem kostenpflichtigen Abonnement zugänglich.

Auch Opt-out-Artikel werden der TU in Rechnung gestellt – Kosten fallen also in jedem Fall an, bei einem Opt-out aber mit allen Nachteilen des eingeschränkten Zugangs für Lesende und Sie als Publizierende. Wir möchten Sie daher bitten, von dieser Option keinen Gebrauch zu machen.

Sollten Sie sich irrtümlich gegen die OA-Option entschieden haben, kommen Sie bitte zeitnah auf uns zu – bis zum 31. Januar des Folgejahres können Artikel noch rückwirkend in Open-Access-Publikationen umgewandelt werden.

Open-Access-Alternativen

Mit dem Beitritt zum DEAL-Vertrag mit Elsevier und zu anderen Transformationsverträgen (vgl. Übersicht der UB) wird die Abhängigkeit von Groß- und Fachverlagen zunächst verstärkt.

2024 startet die Universitätsbibliothek einen Fair-Open-Access-Fonds, um Publikations- oder Infrastrukturprojekte zu unterstützen, die nachhaltige und offene Publikationsstrukturen stärken, Vielfalt anstatt Monopolismus fördern und Kooperation als Triebkraft von Innovation sehen. Der Ausbau von alternativen Publikationsmöglichkeiten sehen wir als eine wichtige Aufgabe. Mit der Gründung des gemeinsamen Wissenschaftsverlages Berlin Universities Publishing (BerlinUP) stellen TU Berlin, FU Berlin, HU Berlin und Charité den kommerziell ausgerichteten Verlagsstrukturen eine Open-Access-Alternative entgegen, die in den nächsten Jahren ausgebaut werden soll. Bitte unterstützen Sie diesen Prozess, indem Sie sich vom Open-Access-Team und den Fachreferent*innen der Universitätsbibliothek zu alternativen Publikationsmöglichkeiten beraten lassen.

Kontakt bei Fragen

Das DEAL-Konsortium stellt Informationen zum Open-Access-Publizieren (auf Englisch) für die wichtigsten Fragen bereit.

Bitte wenden Sie sich mit Fragen an die Universitätsbibliothek: transformation@ub.tu-berlin.de. Sofern der Wunsch besteht, weitergehende Informationen zu Open Access zu erhalten oder Fragen aus der Praxis zu diskutieren (zum Beispiel im Rahmen eines Workshops), kommen Sie gern auf das Open-Access-Team zu.

(Update 15.11.2024: Hinweis ergänzt – CC BY-Empfehlung des DEAL-Konsortiums)

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