Im Oktober 2016 wurden bei arXiv erstmals in der Geschichte des Repositoriums über 10.000 Veröffentlichungen pro Monat eingereicht. Glückwunsch an die Betreiber für diese beachtliche Zahl! Damit setzt sich die 25-jährige Erfolgsgeschichte dieses weit mehr als fachlichen Repositoriums fort. Anfang Dezember 2016 sind ca. 1,2 Millionen Beiträge Open Access über arXiv verfügbar.
Beiträge mit dem Schlagwort TU Berlin
Open-Access-Policy der Universitätsbibliothek der TU Berlin verabschiedet – 23 Schritte für mehr Offenheit
„Open in Action“ lautet das Motto der diesjährigen internationalen Open Access Week. An dieser Maxime wollen wir uns messen lassen: Seit vielen Jahren fordern und fördern wir an der Universitätsbibliothek der TU Berlin Open Access. Doch wie sieht es in Sachen Offenheit in unseren eigenen Reihen aus?
Kennen Sie schon den Universitätsverlag der TU Berlin?
Wer an Open-Access-Publizieren denkt, denkt häufig zuerst an Zeitschriftenartikel. Doch auch im Bereich von Monografien und Sammelwerken nimmt Open Access Fahrt auf. Das Directory of Open Access Books (DOAB) verzeichnet im Oktober 5.429 Open-Access-Bücher von 161 verschiedenen Verlagen, darunter große und kleine Namen der Verlagslandschaft: Open-Access-Optionen bieten etwa Brill, DeGruyter, Springer oder Vandenhoeck & Ruprecht. Angehörige der TU Berlin können zudem die Leistung des universitätseigenen Open-Access-Verlags in Anspruch nehmen, der 1969 gegründet wurde und seit 2008 unter dem Namen Universitätsverlag der TU Berlin auftritt. Pünktlich zum Beginn der Frankfurter Buchmesse 2016 wurde unser Verlag Mitglied im europäischen Dachverband der Hochschulverlage, der Association of European University Presses.
TU Berlin unterzeichnet Berliner Erklärung
Die „Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen“ vom 22.10.2003 ist die zentrale programmatische Grundlage der internationalen Open-Access-Bewegung. Erstunterzeichner waren 2003 u.a. die großen deutschen Wissenschaftsorganisationen (Akademie der Wissenschaften, Max-Planck-Gesellschaft, Fraunhofer-Gesellschaft, Deutsche Forschungsgemeinschaft, Wissenschaftsrat, Hochschulrektorenkonferenz) sowie führende internationale Forschungs- und Kultureinrichtungen.
Nehmen und Geben: Open Access für über 70.000 Werke des Architekturmuseums der TU Berlin
Abbildungen aus Museen und Archiven waren – und sind es bisweilen heute noch – ein streng gehütetes Gut. Benutzungs- und Gebührenordnungen füllen ganze Regale und machen es Wissenschaftlern wie auch Laien oft schwer, ihren Forschungen und Interessen nachzugehen oder mit anderen zu teilen. Selbst dann, wenn die Objekte ihrer Begierde – Gemälde, Zeichnungen, Drucke, Fotografien und Artefakte aller Art – längst alt genug sind, das sie von keinem Urheberrecht mehr geschützt werden.
Als eines der ersten Museen weltweit hat das Architekturmuseum Anfang des Jahrtausends begonnen, seine gesamten Bestände nicht nur EDV-gestützt zu katalogisieren, sondern bald auch bildlich zu digitalisieren und online zu stellen.
15 Jahre später gehen wir – wiederum mit als Erste – den Schritt, große Teile unserer digitalen Daten ohne Wenn-und-Aber freizugeben: Für Abbildungen gemeinfreier Werke gilt der Creative Commons Public Domain Mark.
Open Access strategisch angehen – TU Berlin ernennt OA-Beauftragte
Prof. Vera Meyer (FG Angewandte und Molekulare Mikrobiologie der Fakultät III) ist die neue Open Access-Beauftragte der TU Berlin. Zum Start haben wir sie zu ihrem neuen Amt befragt:
UB: Wir freuen uns sehr, dass Sie das Amt der Open Access-Beauftragten für die TU Berlin übernehmen. Warum ist Open Access für Sie als Wissenschaftlerin wichtig?
VM: Ich will vor allem unbehindert forschen können. Dazu gehört zum einen, dass ich die Forschungsergebnisse von anderen rezipieren kann, und zum anderen dass meine Ergebnisse von anderen gelesen und weitergedacht werden können. Das hat für mich auch eine ethische Komponente: Wissen sollte frei verfügbar sein, wo auch immer in der Welt! Open Access – also der ungehinderte und breitestmögliche Zugang zu Forschungsergebnissen – ist für mich also unabdingbar! Open Access erhöht dadurch auch die eigene Sichtbarkeit erheblich, denn das Leseverhalten der Forschergemeinde hat sich in den letzten Jahren verändert. Publikationen müssen sofort downloadbar sein, sonst werden sie nicht gelesen. Der Aufwand, die Autoren anzuschreiben oder 40 Euro für einen bezahlten Download zu überweisen, wird selten betrieben. Und zu guter Letzt: An unserem Fachgebiet forschen wir im Bereich Big Data, da sind Online- und Open Access-Journale ideal, denn zehn/hundertausende Datenpunkte sind meist nur schlecht oder gar nicht in Print-Journalen darstellbar.
UB: Welche Aufgaben bringt das Amt der OA-Beauftragten mit sich?
VM: Primär geht es um das Strategische: Ich werde das TU-Präsidium bei strategischen Entscheidungen zu Open Access beraten. Ein enger Kontakt mit dem Open Access-Team der Universitätsbibliothek wird dabei unabdingbar sein. Denn hier liegt auch zukünftig die Verantwortung für das operative Geschäft. Wenn Sie als TU-Angehöriger Fragen zum Open Access-Publizieren haben, ist das OA-Team der UB die erste Anlaufstelle. Ich sehe meine Aufgabe darin, innerhalb der TU für Open Access und mehr Offenheit in der Wissenschaft zu werben.
UB: Was sind in Ihren Augen die größten Herausforderungen bei der Umsetzung von Open Access?
VM: Das Thema ist unglaublich komplex! Es geht um rechtliche und technische Fragen, aber auch um Reputation, die Kultur des wissenschaftlichen Publizierens und die Frage, wie man das finanziell umsetzen kann. Das Ziel ist ja, dass bis 2020 mindestens 60 % der Zeitschriftenartikel der Berliner Einrichtungen Open Access verfügbar sind, so wie es die Open Access-Strategie des Berliner Senats vorsieht. Wollen und können wir das erreichen? Und wenn ja, wie? Wir müssen darüber reden, was diese Forderung für unsere bisherigen Abläufe beim Publizieren bedeutet. Und auch welche Bedeutung das in den verschiedenen Disziplinen der TU Berlin hat. Welche Unterstützung können wir als TU den Autorinnen und Autoren bieten? Was bedeutet OA für die Finanzierung der Informationsversorgung? Es gibt unzählige Dinge, über die wir uns gemeinsam an der TU Berlin Gedanken machen müssen – um die neue Möglichkeiten des Open Access aufzuzeigen und dafür zu werben, dass alle interessierten Gruppen – auch die aus der Öffentlichkeit – Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen bekommt.
Digitialisierte Sammlungen mit neuen Nutzungsbedingungen
Was einmal gemeinfrei ist, soll auch nach der Digitalisierung gemeinfrei* bleiben! Weil wir frei nutzbare Werke nicht wieder Nutzungsbeschränkungen unterwerfen wollen, haben wir nun auch die Nutzungsbedingungen der Digitalisierten Sammlungen angepasst. In den Digitalisierten Sammlungen werden retrodigitalisierte Bestände der Universitätsbibliothek der TU Berlin zur Verfügung gestellt, u. a. aus unserer Rara-Sammlung, aus der Sondersammlung der Gartenbaubücherei und aus dem Universitätsarchiv der TU Berlin. Momentan stehen ca. 1100 digitalisierte Bände zur Verfügung.
DepositOnce: Repositorium für Forschungsdaten und Publikationen
Seit dem 23.11.2015 steht Ihnen mit DepositOnce eine gemeinsame Plattform zum Veröffentlichen und Recherchieren von Forschungsdaten und Publikationen der TU Berlin zur Verfügung. DepositOnce enthält neben den bereits veröffentlichten Forschungsdaten und Publikationen jetzt auch alle 5000 Dokumente des bisherigen Digitalen Repositoriums. Wir freuen uns, damit eine gemeinsame Oberfläche und einen gemeinsamen Dienst für Forschungsdaten und Publikationen anbieten zu können.
UB der TU ergänzt Unterstützung für Open Access in den Leitlinien
Vom 19. bis 25. Oktober 2015 findet die Internationale Open Access Week statt. Auch die TU Berlin beteiligt sich daran. Die Universitätsbibliothek hat aus diesem Anlass ihr Leitbild um folgenden Satz erweitert: „Wir setzen uns ein für Open Access, den freien Zugang zu wissenschaftlichem Wissen.“