Open-Access-Publizieren bei Wiley (2024–2028)

Nach dem ersten DEAL-Vertrag (Laufzeit 2020-2023) hat das deutschlandweite DEAL-Konsortium Ende 2023 einen zweiten DEAL-Vertrag mit Wiley unterzeichnet. Mit einer Laufzeit von 2024 bis 2028 deckt der Vertrag den lesenden Zugriff auf Wiley-Zeitschriften ab und enthält eine Open-Access-Komponente. Die Vereinbarung ergänzt das Angebot, Kosten für Artikel in reinen Open-Access-Zeitschriften über den zentralen Publikationsfonds der TU Berlin zu finanzieren.

Optionen zum Open-Access-Publizieren

Im Rahmen des DEAL-Vertrages mit Wiley sind Forschungs- und Review-Artikel („Primary Reasearch Articles“ bzw. „review article“), die TU-Angehörige als „corresponding author“ einreichen, standardmäßig zur Open-Access-Publikation vorgesehen. Einige Fachgesellschaften (so etwa International Union of Crystallography, IUCr, und American Geophysical Union, AGU) geben Fachzeitschriften in Kooperation mit Wiley heraus – diese Journale sind ebenso vom Vertrag abgedeckt wie einige Zeitschriften des Wiley-Imprints Hindawi. Welche Zeitschriften genau durch den DEAL-Vertrag abgedeckt sind, können Sie der Zeitschriftentitelliste des DEAL-Konsortiums entnehmen. 

Für das Open-Access-Publizieren anfallende Kosten werden derzeit von der Universitätsbibliothek zentral finanziert; für Sie als Autor*innen fallen für das Open-Access-Publizieren in allen am Vertrag teilnehmenden Zeitschriften derzeit keine Kosten an. Dies gilt für Artikel vom Typ „Primary Reasearch Article“ bzw. „Review Article“. Kosten für Autor*innen können lediglich für Zusatzservices der Verlage entstehen, wie etwa ein Cover image, Übersetzungen etc.

Als verantwortliche Autor*in reichen Sie Ihren Beitrag in einer originären Open-Access-Zeitschrift (Gold Open Access) ein oder Sie bestätigen bei der Einreichung Ihres Artikels in einer Subskriptionszeitschrift die Open-Access-Option (Hybrid Open Access) – und wählen im Einreichsystem die TU Berlin aus. Der Verlag stellt Übersichten über die Workflows online zur Verfügung (in Englisch):

Sie haben die Möglichkeit, Ihren Artikel unter einer freien Creative-Commons-Lizenzen zu publizieren. Die Open-Access-Policy der TU Berlin empfiehlt die Open-Access-konforme Variante CC BY; diese wird leider nicht von allen Wiley-Zeitschriften angeboten (s. Spalte „License Type Offered“ in der Zeitschriftentitelliste). Bitte beachten Sie, dass eine Änderung der Lizenz nur möglich ist, solange der Artikel nicht formal publiziert wurde. Zu Fragen rund um Creative-Commons-Lizenzen berät Sie das Open-Access-Team gern.

Bitte beachten Sie bei der Einreichung von Artikeln auch die Vorgaben der Affiliationsrichtlinie der TU Berlin, damit Ihr Artikel korrekt der TU Berlin zugeordnet wird. Sofern Sie an mehreren wissenschaftlichen Einrichtungen tätig sind, geben Sie bitte die TU als primäre Affiliation dann an, wenn der Großteil der Forschung an der TU Berlin erfolgt ist – dann übernimmt die TU Berlin auch die Open-Access-Kosten.

Gibt es eine Verpflichtung zu Open Access?

Open Access ist im Interesse der Wissenschaftler*innen, denn es bedeutet eine rechtliche Besserstellung der Autor*innen (s. die Open-Access-Policy der TU Berlin). Allerdings ist die Open-Access-Option nicht verpflichtend und kann abgewählt werden (Opt-out). Ein Opt-out bedeutet jedoch, dass der Artikel im Closed Access erscheint und Sie dem Verlag exklusive Rechte übertragen, was Sie bei der weiteren Nutzung Ihres eigenen Werkes beschränkt. Der Artikel selbst wäre dann weltweit nur für Einrichtungen mit einem kostenpflichtigen Abonnement zugänglich.

Auch Opt-out-Artikel werden der TU in Rechnung gestellt – Kosten fallen also in jedem Fall an, bei einem Opt-out aber mit allen Nachteilen des eingeschränkten Zugangs für Lesende und Sie als Publizierende. Wir möchten Sie daher bitten, von dieser Option keinen Gebrauch zu machen.

Sollten Sie sich irrtümlich gegen die OA-Option entschieden haben, kommen Sie bitte zeitnah auf uns zu, ggf. kann dies nachträglich geändert werden.

Open-Access-Alternativen

Mit dem Beitritt zum DEAL-Vertrag mit Wiley und zu anderen Transformationsverträgen (vgl. Übersicht der UB) wird die Abhängigkeit von Groß- und Fachverlagen zunächst verstärkt. 2024 startet die Universitätsbibliothek einen Fair-Open-Access-Fonds, um Publikations- oder Infrastrukturprojekte zu unterstützen, die nachhaltige und offene Publikationsstrukturen stärken, Vielfalt anstatt Monopolismus fördern und Kooperation als Triebkraft von Innovation sehen. Der Ausbau von alternativen Publikationsmöglichkeiten sehen wir als eine wichtige Aufgabe. Mit der Gründung des gemeinsamen Wissenschaftsverlages Berlin Universities Publishing (BerlinUP) stellen TU Berlin, FU Berlin, HU Berlin und Charité den kommerziell ausgerichteten Verlagsstrukturen eine Open-Access-Alternative entgegen, die in den nächsten Jahren ausgebaut werden soll. Bitte unterstützen Sie diesen Prozess, indem Sie sich vom Open-Access-Team und den Fachreferent*innen der Universitätsbibliothek zu alternativen Publikationsmöglichkeiten beraten lassen.

Kontakt bei Fragen

Das DEAL-Konsortium stellt Informationen zum Open-Access-Publizieren (auf Englisch) für die wichtigsten Fragen bereit.

Bitte wenden Sie sich mit Fragen an die Universitätsbibliothek: transformation@ub.tu-berlin.de. Sofern der Wunsch besteht, weitergehende Informationen zu Open Access zu erhalten oder Fragen aus der Praxis zu diskutieren (zum Beispiel im Rahmen eines Workshops), kommen Sie gern auf das Open-Access-Team zu.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.