Open Access an der TU Berlin – Das Jahr 2022

Das Jahr 2022 war ein arbeitsreiches Jahr mit wiedergefundenen Routinen, einem stillen Abschied und zeitgleich auch einem großen Neustart, mit 425 veröffentlichten Hochschulschriften, 1.359 Zweitveröffentlichungen auf dem Repositorium DepositOnce, 212 finanzierten Artikeln in reinen Open-Access-Zeitschriften und 11 bewilligten Anträgen zur Finanzierung von OA-Büchern.

Open-Access-Publikationsfonds

Die Publikationsfonds der TU Berlin wurden 2017 bzw. 2018 eingerichtet und unterstützen Wissenschaftler*innen bereits seit mehreren Jahren dabei, die Article Processing Charges (APC) bzw. Book Processing Charges (BPC) ihrer OA-Publikationen zu finanzieren. Die TU Berlin hat zudem mit einigen Verlagen Verträge abgeschlossen, die unterschiedliche Sonderkonditionen und Rabatte einräumen (vgl. Übersicht Rahmenverträge). So können TU-Angehörige kostenfrei in Zeitschriften von WileySpringer Nature und der Royal Society of Chemistry publizieren. Rahmenverträge mit Copernicus, Frontiers oder MDPI räumten TU-Angehörigen Rabatte auf die OA-Publikationskosten ein. Die Kostendaten für geförderte OA-Publikationen wurden auch für das Jahr 2022 an das Projekt OpenAPC gemeldet und können als Rohdaten oder grafisch ansehnlicher als Treemap für OA-Bücher und OA-Gold-Artikel aufgerufen werden.

Open-Access-Artikel

Aus dem Publikationsfonds für Aufsätze wurden im Jahr 2022 insgesamt 212 Artikel in sogenannten Gold-OA-Journals finanziert, d.h. in reinen Open-Access-Zeitschriften. Damit wurde die Zahl der jährlich finanzierten OA-Artikel weiter erhöht. Die Gesamtfördersumme stieg im Vergleich zu den Vorjahren weiter, nun auf insgesamt 389.878 € im Jahr 2022. Die durchschnittliche APC betrug 1.839 €. Die meisten Publikationen erschienen in den Verlagen MDPI (89), Springer Nature (35), und Frontiers (45).

Open-Access-Bücher

Für die Veröffentlichung von Büchern können TU-Angehörige seit 2018 den Publikationsfonds für Open-Access-Bücher nutzen. Im letzten Jahr wurden nach vielen ausführlichen Beratungsgesprächen insgesamt 11 Förderanträge gestellt und positiv beschieden. Seit Förderbeginn wurden damit insgesamt 67 Anträge bewilligt. Die meisten Titel davon sind bereits veröffentlicht, einige sind aufgrund der mitunter sehr komplexen und langwierigen Buchpublikationsprozesse noch in Bearbeitung. Aus dem Publikationsfonds für OA-Bücher wurde bisher eine Gesamtsumme von 164.768,75 € verausgabt.

Zweitveröffentlichung

Der Zweitveröffentlichungsservice unterstützt TU-Angehörige dabei, ihre bisher nicht frei zugänglichen Publikationen über den Weg einer Zweitveröffentlichung auf dem Repositorium DepositOnce Open Access zu stellen. Das Angebot hat sich als wichtiger forschungsunterstützender Service etabliert. Die Zahl der zweitveröffentlichten Publikationen konnte im Vergleich zu den vorherigen Jahren weiter gesteigert werden: Nach sorgfältiger Prüfung der Rechte konnten auf diesem Weg insgesamt 1.359 Zeitschriftenartikel, Buchkapitel und Konferenzbeiträge auf DepositOnce veröffentlicht werden (zum Vergleich: 500 in 2017, 767 in 2018, 980 in 2019, 977 in 2020, 1.093 in 2021).

Dissertationen

In der Dissertationsstelle wurden 2022 insgesamt 425 Hochschulschriften prozessiert. 412 davon waren Dissertationen, von denen 48 als Dissertationsdruck, 309 als Online-Dissertation auf dem Repositorium DepositOnce, sechs im Universitätsverlag der TU Berlin und 49 in externen Verlagen veröffentlicht wurden. Auch 2022 nahm die Zahl der kumulativen Dissertationen weiter zu. Die Dissertationsstelle prüfte für insgesamt 112 kumulative Dissertationen (27,2 % aller Dissertationen), ob die rechtlichen Voraussetzungen für die Veröffentlichung der in den Dissertationen enthaltenen Aufsätze eingehalten wurden. Mit dem Open-Access-Zweitveröffentlichungsservice besteht zudem die Möglichkeit, die enthaltenen Aufsätze auch einzeln auf dem Repositorium online zu stellen, sofern keine rechtlichen Hindernisse bestehen. 2022 wurden auf diesem Wege 87 Artikel zweitveröffentlicht.

Universitätsverlag der TU Berlin | BerlinUP

Nach insgesamt 53 Jahren beendete der Universitätsverlag der TU Berlin im Jahr 2022 seine verlegerische Arbeit. In seinem letzten Jahr wurden insgesamt 29 neue Bücher veröffentlicht: 19 davon erschienen innerhalb von Schriftenreihen. 90% aller Titel wurden unter der Lizenz CC BY veröffentlicht. Alle Titel erschienen exklusiv online und 21 (72 %) wurde zusätzlich in gedruckter Form veröffentlicht.

Verlagsstatistik für 2022, Quelle: UB TU Berlin

Die Erfahrung und Expertise aus der langjährigen Geschichte des Universitätsverlages werden zukünftig in den neu gegründeten Open-Access-Verlag Berlin Universities Publishing (BerlinUP) der vier Einrichtungen FU Berlin, HU Berlin, TU Berlin und Charité Berlin einfließen. BerlinUP hat nach einer intensiven Vorbereitungszeit Mitte des Jahres 2022 offiziell seinen Dienst aufgenommen. Die Universitätsbibliothek der TU Berlin verantwortet in diesem Verlag die Büchersparte BerlinUP Books. Mit dem Sammelband Engage with Fungi von Prof. Dr. Vera Meyer (TU Berlin) und Prof. Sven Pfeiffer (Hochschule Bochum) erschien bereits im September 2022 die erste Buch-Veröffentlichung. Seither wurden weitere Buchpublikationen auf den Weg gebracht und veröffentlicht. Zudem werden Schulungen und Beratungsgespräche für Autor*innen durchgeführt und die Veröffentlichung erster Journals vorbereitet.

Repositorium

Das Repositorium DepositOnce ist die zentrale Infrastruktur für die Veröffentlichung von wissenschaftlichen Ergebnissen an der TU Berlin –  insbes. für Forschungsdaten, Publikationen des Universitätsverlages, Dissertationen sowie Open-Access-Zweitveröffentlichungen. Es wird auf Basis der Open-Source-Software DSpace betrieben. Das Open-Access-Team betreut die Veröffentlichung dieser Textpublikationen; die Kolleg*innen vom Servicezentrum Forschungsdatenmanagement (SZF) begleiten TU-Angehörige bei der Veröffentlichung von Forschungsdaten auf dem Repositorium. Das IT-Team der Universitätsbibliothek betreut das Repositorium technisch und führt regelmäßig kleine und große Verbesserungen ein. Gemeinsam haben alle Beteiligten die Migration auf die neueste Version DSpace 7 vorbereitet – als eine der ersten Einrichtungen der 56 DSpace-Anwender*innen in Deutschland. Die Migration selbst wurde im Herbst 2022 durchgeführt. Damit konnten die Systemperformance und diverse Arbeitsprozesse optimiert werden. 

2022 wurden insgesamt 1.885 Textpublikationen und Forschungsdatensätze auf dem Repositorium DepositOnce veröffentlicht. Insgesamt standen Ende 2022 ca. 14.500 Publikationen und Forschungsdaten von TU-Angehörigen über DepositOnce frei zugänglich zur Verfügung.

Beratung | Vorträge | Workshops | Social Media

Ein wichtiges Standbein unserer Arbeit bildet die tägliche Beratung rund um das wissenschaftliche Publizieren an der TU Berlin. Auf verschiedene Arten und über unterschiedliche Medien versuchten wir, TU-Angehörige über die forschungsunterstützenden Services der Universitätsbibliothek zu informieren. Wichtig ist uns auch der regelmäßige Austausch mit Fachkolleg*innen. Insgesamt haben wir im letzten Jahr acht Workshops durchgeführt: ein Fachvortrag, drei externe und eine interne Weiterbildung, zwei interne Workshops und eine Coffee Lecture. Über verschiedene Themen berichteten wir in 16 Blogbeiträgen im Blog „Publizieren an der TU Berlin“ und mit unzähligen Tweets auf Twitter. Zur Open Access Week im Oktober haben wir wie jedes Jahr mit verschiedenen Aktionen auf das Thema Open Access aufmerksam gemacht: Dazu zählte eine Posterausstellung in der Zentralbibliothek, eine digitale Posterschau auf Flickr, die Weiterführung unserer Interviewreihe im Blog, ein Puzzlequiz, die Hängung von Bannern in der Zentralbibliothek sowie die Mitveranstaltung einer Talk- und Workshopreihe der BUA-Einrichtungen.

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